Mehr als 50 Fachleute aus Bildungs- und Beratungsstellen, Sport und anderen Vereinen, Rat und Verwaltung diskutierten auf dem Fachtag des Bündnisses für Familien ob das Bildungs-paket (BUT) nachbessert oder besser gleich abschafft werden sollte.
Auch in Burgdorf gibt es zunehmend mehr Haushalte von Alleinerziehenden und Erwerbslosen, die einem Armutsrisiko ausgesetzt sind, wie Jörg Gapski aus dem Referat für Sozialplanung aus der Region, den Teilnehmenden der Veranstaltung berichtete.
Familien brauchen Unterstützung und Informationen, deshalb vernetzt das Bündnis für Familien seit 5 Jahren erfolgreich alle, die sich für die Belange der Familien einsetzen, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Simone Heller in ihrem Grußwort bestätigte.
Die anschließende Expertenrunde, die von der Gleichstellungsbeauftragten Petra Pape, moderiert wurde, stellte die größten Probleme mit dem Bildungspaket in den Mittelpunkt.
So gibt es für jedes Kind und jede Leistung extra ein neues Formular, das dann lange Wege über viele Personen machen muss. „Wenn Familien die Hürde genommen und die Formulare ausgefüllt haben, fehlt ihnen aber meist das Geld für Sportbekleidung oder für den Weg zum Verein“, bestätigte Diane Weber vom Oskar Kämmerer Schule stellvertretend für einige junge Mütter, die sich dort in einer Maßnahme befinden.
„Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zur Leistung, wenn für 1,-€ Zuzahlung zum Mittagessen mindestens 4 Stellen beteiligt sind, dann Listen, Rechnungen und Mahnungen geschrieben werden müssen. Der Verzicht auf die Zuzahlung würde so viel Bürokratie abbauen, dafür könnte jedes Kind kostenfrei essen.“ sagte Janin Kausche Ehrenberg von Frauen- und Mütterzentrum.
Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die Bürokratie eine gewaltige Summe verschlingt, die nicht bei den Kindern ankommt. Dass es aber auch einfacher geht, bestätigte Caren Marks MdB, die kurz das Hamburger Modell skizzierte, dass auf umständliche Anträge und Bescheide verzichtet.
Am Ende der Veranstaltung waren sich die Teilnehmenden einig: wir wollen das Bildungspaket nicht abschaffen, aber die 620 Millionen Euro, wären besser eingesetzt, wenn Bürokratie abgebaut wird und das Geld für die Lernhilfe oder das Mittagessen direkt an die Schulen bzw. an Vereine gezahlt würde.